In dieser Diplomarbeit werden die Neurone und plastischen Synapsen eines innovativen neuromorphen Hardwaresystems, das im Rahmen der Forschungsprojekte FACETS und BrainScaleS entwickelt wird, anhand von Softwaresimulationen und Messungen an Prototypen untersucht. Um die bisherigen Schwierigkeiten in der Entwicklung eines hochkonfigurierbaren, großskaligen neuromorphen Hardwaresystems mit plastischen Synapsen zu überwinden, muss ein Kompromiss zwischen der Anzahl an Neuronen und Synapsen und deren Schaltungsaufwand eingegangen werden. Im FACETS-System angewandte, drastische Einsparungen in der Belegung von Hardwareressourcen – insbesondere für Synapsen – führen zu kleinen, zugeschnittenen Mixed-Signal Schaltkreisen, welche im Gegensatz zur herkömmlichen Fließkomma-Arithmetik funktionale Einschränkungen zur Folge haben. Die Ungleichmäßigkeiten und das Rauschen in biologischen Systemen legen nahe, dass solche Einschränkungen die Funktionalität der korrelationsbasierten synaptischen Plastizität (STDP), die oft in etablierten neuronalen Netzwerken eingesetzt wird, nicht grundlegend beeinflussen sollte. Die auftretenden Effekte einer Diskretisierung von synaptischen Gewichten, wie sie in der betrachteten Art von Hardwaresystemen verwendet wird, werden analysiert, indem die Komplexität der Testszenarien schrittweise erhöht wird bis hin zu einem Netzwerk, welches Synchronizität erkennen kann. In Experimenten mit der Hardware werden Produktionsschwankungen gemessen, deren Charakteristik für weitere Studien verwendet wird. Außerdem wird eine Umgebung präsentiert, die es ermöglicht, Hardwareneurone an beliebige elektrophysiologische Daten, die entweder aus biologischen Aufzeichnungen oder Referenzsimulationen gewonnen werden können, automatisch anzupassen. Erste Experimente bestätigen, dass der verwendete Partikel-Schwarm Algorithmus zur Optimierung von Neuronparametern geeignet ist, und dass der Prototypaufbau in dieser Umgebung mit hoher Verlässlichkeit betrieben werden kann. |