Das Mu3e-Experiment beabsichtigt, den nach dem Standardmodell verbotenen Zerfall μ → eee mit einer Sensitivität von einem aus 1016 Zerfällen bei einem Konfidenzniveau von 90 % zu suchen. Diverse Modelle jenseits des Standardmodells sagen eine Wahrscheinlichkeit des Zerfalls voraus, die in experimentell zugänglichen Bereichen liegt. Ein Nachweis des Zerfalls μ → eee wäre somit ein deutlicher Hinweis auf Physik jenseits des Standardmodells. Dafür ist ein Detektor in der Entwicklung, der über äußerst präzise Vertex-, Zeit- und Impulsauflösung verfügen muss, um Untergrund zu reduzieren und den gesuchten Zerfall eindeutig identifizieren zu können. Der sogenannte Kacheldetektor, ein Teilmodul des gesamten Detektors, ist dafür vorgesehen, Koinzidenzen der Zerfallsteilchen mit einer Zeitauflösung von unter 100 ps nachzuweisen. Dies soll durch organische Szintillatoren erfolgen, die kurze Lichtpulse mit schneller Anstiegs- und Abklingzeit sowie eine gute Lichtausbeute aufweisen. Deren Signale sollen mit Silizium-Photomultipliern (SiPMs) augelesen werden. Diese Pixel-Photodetektoren verfügen über eine sehr gute Zeitauflösung. Diese Arbeit untersucht den Szintillator auf dessen Transmission und Anregungsverhalten. Des Weiteren werden Zeitauflösungsmessungen mit einer Kombination aus Szintillator und SiPM durchgeführt, indem Teilchentreffer mit einem UV-Laser simuliert werden. Dabei wird der Einfluss unterschiedlicher Betriebsparameter wie beispielsweise die Lichtintensität untersucht. Bei einem Vergleich der Zeitauflösung unterschiedlicher SiPMs erreicht ein SiPM des Herstellers KETEK mit einer aktiven Fläche von 3×3 mm2 den besten Wert. Er erzielt eine Zeitauflösung von 45 ps (rms) für eine mittlere zu erwartende Lichtemission des Szintillators. Auch der Einsatz von Spiegelfolie um die Szintillatorkacheln wird auf seinen Einfluss auf die Zeitauflösung untersucht. |