Optische Eigenschaften selbstangeordneter Goldatomketten auf Si(111) wurden mittels Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie in Transmission untersucht. Die durch Beugung hochenergetischer Elektronen nachgewiesene zweidomänige 5×2-Rekonstruktion zeigt im Temperaturbereich zwischen 20K und 423K metallisches Verhalten. Somit konnte ein Metall-Isolator-Phasenübergang des Systems in diesem Temperaturbereich ausgeschlossen werden. Die Infrarotabsorption ist proportional zum Anteil der mit Goldketten bedeckten Oberfläche und höher bei tiefen Temperaturen sowie Polarisation parallel zu den Ketten. Die Transmissionsspektren ließen sich durch ein Drude-Modell beschreiben, dessen Fit-Parameter auf den Ursprung der freien Elektronen aus den zwischen den Goldketten liegenden eindimensionalen Siliziumstrukturen deuten. Die Werte der Plasmafrequenz liegen zwischen 30000 cm-1 und 50000 cm-1, die der Streuraten bei 400 cm-1 bis 1200 cm-1. Die daraus berechneten Flächenleitfähigkeiten verhalten sich antiproportional zur Temperatur und unterstreichen den metallischen Charakter dieses Systems. Anhand polarisationsabhängiger Messungen und vereinfachender Annahmen konnten Aussagen über die Lage der beiden Domänen der Goldketten gemacht werden. Reflexions-Anisotropie-Spektren von Indiumatomketten auf gestuftem Si(111) weisen einen anisotropen Interbandübergang bei 1,9 eV auf. Das Aufspalten dieses Signals bei 40K zusammen mit strukturellen Veränderungen des LEED-Musters bestätigten den durch Peierls-Instabilität hervorgerufenen Metall-Isolator-Übergang bei tiefen Temperaturen. |