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Trotz der hohen technologischen Relevanz sind in der Li-Elektrochemie viele der fundamentalen Fragestellungen noch nicht untersucht oder nicht vollständig verstanden. Genaue Kenntnisse zu Änderungen der elektronischen Struktur und des Interkalationsmechanismus liegen oftmals nicht vor, obwohl ein erweitertes Verständnis essentiell für eine höhere Stabilität und für die Vermeidung von Kapazitäts- und Leistungsverlusten, von schlechter Zyklierbarkeit und von Selbstentladung in Li-Ionen-Batterien ist. Die mit einem Li-Austausch einhergehenden Änderungen der Valenz von Metallionen in Oxiden haben oftmals drastische Auswirkungen auf die Eigenschaften der Materialien. Daher sind das verbesserte Verständnis der strukturellen und elektronischen Eigenschaften sowie die detaillierte Kenntnis über die Chemie und die Physik der Grenzflächen grundlegende Voraussetzungen für eine Optimierung des Speicherpotentials und den sicheren Einsatz von Li-Oxiden in Hochenergiespeichern.
Die Untersuchung einkristalliner Modellsysteme und Oberflächen sowie der Einsatz intrinsisch nanoskaliger Materialien stellen zwei komplementäre grundlagenwissenschaftliche Ansätze zur Optimierung von Materialien für den Einsatz in Li-Ionen-Batterien dar. Dabei werden einerseits werden in einem materialwissenschaftlich-chemischen Ansatz neue Li-Kathodenmaterialen in Form intrinsisch nanoskaliger Metalloxide hergestellt und getestet, um die Vorteile reduzierter Dimensionalität und erhöhter Oberfläche für die Prozesskinetik zu nutzen. Ergänzend dazu soll durch die Fokussierung einzigartiger Synthese- und physikalischer Untersuchungsmethoden auf Li-Elektrodenmaterialien und deren Grenzflächen das Verständnis der grundlegenden elektronischen und strukturellen Mechanismen beim Li-Austausch erweitert werden, um auf dieser Basis die Prozesse und Materialien hinsichtlich Stabilität, Kinetik und Speicherpotential der Zellen zu optimieren.
Gefördert durch das BMBF im Rahmen der Innovationsallianz 'Lithium Ionen Batterie LIB2015 der Bundesregierung, DFG, Baden-Württemberg-Stiftung, DAAD, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BmWi)