Der Expressionsstatus des Her2-Rezepors hat sich als ein wichtiger Faktor bei der Prognose von Brustkrebs herausgestellt. Eine Überexpression des Rezeptors ist mit einem schlechteren Krankheitsverlauf verbunden. In 90 % aller Fälle resultiert eine Übeprexression aus einer Amplikation des Her2 -Gens. In dieser Arbeit wurde Her2 auf Gen- und Proteinebene in verschiedenen Brustkrebszelllinien mittels lichtmikroskopischer Verfahren untersucht. Auf Genebene wurden mit Hilfe der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung die Verteilung des Her2 - Gens und des Zentromer 17 untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass sich die beiden Zelllinien bezüglich des Abstands des Zentromer 17 vom Zellkernrand unterscheiden. Weitere Experimente wurden mit der kombinatorischen Oligonukleotid Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung durchgeführt. Bei dieser Methode wird durch die Kolokalisation verschiedener Oligonukleotide im Bereich des Her2 -Gens ein spezisches Fluoreszenzsignal hervorgerufen. Die geringe Größe der Sonden ermöglicht eine lokusgenaue Markierung und kann so in Zukunft die Auszählung von Her2 - Genamplikationen erleichtern. Erstmals fanden in dieser Arbeit Phosphotioat-Oligonukleotide Anwendung, die sich im Vergleich zu nicht modizierten Oligonukleotiden durch eine höhere Stabilität und Resistenz gegenüber Nukleasen auszeichnen, was für Lebendzellmarkierungen eine wichtige Eigenschaft ist. Das in dieser Arbeit etablierte Protokoll für die Phosphotioat-Oligonukleotidsonden führte zu erfolgreichen Hybridisierungen auf den beiden Brustkrebszelllinien. Auf Proteinebene durchgeführte Experimente beschäftigten sich mit der Verteilung des Her2-Rezeptors und des verwandten Her3-Rezeptors im stimulierten und unstimulierten Zustand. Clusteranalysen, auf der Basis hochaufgelöster lokalisationsmikroskopischer Untersuchungen, konnten unterschiedliche Expressionsmuster in verschiedenen Brustkrebszelllinien zeigen. Weitere Analysen bezüglich des aktivierten Zustands, belegten eine verstärkte Clusterbildung von Her2- und Her3-Rezeptoren nach Stimulation mit dem Her3-Liganden Neuregulin-1. Zweifarben-Kolokalisationsexperimente stellten einen Ansatz dar, um die relative Anordnung von Her2- und Her3-Clustern zu untersuchen. |