Der HER2-Membranrezeptor spielt eine wichtige Rolle in überlebensnotwendigen Regulationsmechanismen (Zellwachstum, Zelltod) von Tumorzellen und ist ein entscheidender Faktor in der Brustkrebstherapie. Eine Überexpression des Rezeptors korreliert mit einem aggressiveren Tumorwachstum und einer kürzeren Überlebensrate des Patienten. In dieser Arbeit wurde die Lokalisationsmikroskopie verwendet, um die Strukturverteilung von HER2-Rezeptoren auf der Zellmembran zweier Brustkrebszelllinien nach der Behandlung mit den Antikörpern Herceptin und Pertuzumab, welche in der Therapie bei HER2-positiven Brustkrebs zum Einsatz kommen, zu untersuchen. Analysen zeigten die HER2-Clusterbildung mit einem mittleren Clusterdurchmesser von 70 nm, welcher unabhängig von der gewählten Zelllinie, der Stimulation (NRG-1) und den therapeutischen Antikörpern ist. Bei der Stimulierung (NRG-1) erhöht sich die HER2 Clusterdichte bei den MCF-7 Zellen, wohingegen die Behandlung mit Pertuzumab zu einer Verringerung führt. Bei den SKBr3 zeigte sich bei beiden Vorbehandlungen (Antikörper+NRG-1/NRG-1) eine Reduzierung der Clusterbildung im Vergleich zu unstimulierten Zellen. Bei der Behandlung mit Herceptin konnten zum einen keine Veränderungen der Clusterdichte (nur detektierte Fluorophore innerhalb der erkannten Cluster) und zum anderen eine Verringerung der Häugkeit von kurzen Distanzen (alle detektierte Fluorophore im ausgewählten Bildausschnitt) im Vergleich zu stimulierten Proben beobachtet werden. Diese Analysen zeigen, dass die Lokalisationsmikroskopie in der klinischen Diagnostik, eine Möglichkeit darstellt, die Eekte von Therapeutika auf Membranrezeptoren zu untersuchen und somit einen Beitrag zu einer besseren Therapieabstimmung leisten kann und zusätzlich dazu benutzt werden könnte, um mögliche Dimerisierungsprozesse von Rezeptoren nachzuweisen. |