Projektträger: VDI Technologiezentrum GmbH
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Neue Materialien sind die Grundvoraussetzung für neue Funktionalitäten und damit für neue Anwendungen. Das Projekt SpinFun beschäftigt sich mit neuen magnetischen und magnetisch funktionalisierten Materialien und den Möglichkeiten, die sich aus dem Zusammenspiel zwischen deren elektronischen und magnetischen Eigenschaften ergeben. Diese Kombination von Materialeigenschaften ist von essentieller Bedeutung für mikroelektronische Anwendungen, was sich z.B. in der Bedeutung magnetoelektronischer Bauelemente, magnetischer Datenspeicher oder von magnetischen Sensoren widerspiegelt. Darüber hinaus führt das Zusammenwirken magnetischer und Ladungsfreiheitsgrade zu neuen physikalischen Phänomenen wie Hochtemperatursupraleitung, Magnetwiderstandseffekten oder Multiferroizität und eröffnet damit den Weg zu neuen Funktionalitäten und Materialeigenschaften, die neue Anwendungen eröffnen.
Die Heidelberger Fakultäten für Physik und Chemie erforschen sowohl diese Zusammenhänge zwischen elektronischen und magnetischen Eigenschaften und die sich daraus ergebenden Funktionalitäten als auch die sich aus diesem Zusammenspiel entwickelnden emergenten Phänomene mit einem breiten materialbasierten Ansatz, bei dem auch völlig neue, auf quantenmechanischen Effekten beruhende Materialeigenschaften untersucht und hinsichtlich ihrer Anwendung erforscht werden. Das Projekt SpinFun zielt dabei konkret auf die Erforschung und Weiterentwicklung neuer magnetischer bzw. magnetoelektrischer Materialien für dieSpinelektronik, Sensorik und Aktorik. Leitendes Prinzip von SpinFun ist die Nutzung der magnetischen Freiheitsgrade („Spin“) in innovativen Materialien für konkrete elektronische Anwendungen („Funktion“), die durch das Verständnis der magnetischen Eigenschaften und deren Optimierung erreicht wird. Die Schwerpunkte sind molekulare Materialien für die Spinelektronik, sowie funktionale magnetische/supraleitende Materialien, die in zwei Teilprojekten untersucht werden.
Molekulare Materialien für die Spinelektronik und Quanteninformationstechnologie.
In Teilprojekt 1 werden Materialien für die molekulare Spinelektronik bearbeitet. Dies beinhaltet Einzelmolekülmagnete, die im Projekt hergestellt und deren relevante Eigenschaften durch quantenchemische Rechnungen in Kombination mit der experimentellen Bestimmung der Strukturen und der wichtigen elektronischen Parameter (Spin-Hamilton Parameter, magnetischer Austausch, magnetische Anisotropie) bestimmt werden. Eine zweite untersuchte Klasse von Materialien für die Spinelektronik sind Graphennanostreifen (GNRs), welche die hohe Ladungsträgerbeweglichkeit des Graphens mit einer geöffneten Bandlücke verbinden. Konkret werden arm-chair-GNRs untersucht, an welche stabile Spin-tragende Gruppen angeheftet sind. Darüber hinaus ist die Untersuchung neuartiger nicht-klassischer Halbleiter (Kohlenstoffnanoröhren, organische Einkristalle, Ladungstransferkomplexe und monolagige Übergangsmetalldichalkogenide) Gegenstand des Projektes. Die dazu notwendigen Aussagen über temperaturabhängige Ladungsträgerbeweglichkeiten werden u.a. an Feldeffektstrukturen untersucht, die eine Variation der Ladungsträgerkonzentration ermöglichen.
Magnetische Filme, funktionale Materialien und supraleitende Bauelemente für die magnetische Sensorik und Aktorik
Teilprojekt 2 beschäftigt sich mit Materialien für die magnetische Sensorik und Aktorik, wobei insbesondere paramagnetische Sensoren und supraleitende Elektronik im Fokus stehen, welche die Basis für moderne hochauflösende Röntgendetektoren bilden. Im Projekt werden derartige Strukturen produziert und hinsichtlich ihrer grundlegenden Eigenschaften untersucht, um sie in magnetischen Sensoren, Kalorimetern und Detektoren einzusetzen. Die Basis des Projektes bildet die Suche nach neuen und optimierten Materialien. Des Weiteren werden neue Materialien hergestellt und untersucht, bei denen die intrinsische Kopplung zwischen Magnetismus und Struktur bzw. Magnetismus und ferroelektrischen Eigenschaften einen neuen Zugang zu Sensoren und Aktoren versprechen. Darüber hinaus liefern die magnetischen Eigenschaften und die Effekte externer Magnetfelder auf Materialeigenschaften wichtige Informationen über funktionelle Materialien über dieses Forschungsfeld hinaus, z.B. für die Batterieforschung.